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Wie viel wiegt wohl ein Berg Heu?

13. Juli 2024 | Bergische Heideterrasse, Dellbrücker Heide, Thielenbruch, Strundewiese, Umweltbildung

Mahd auf den Wiesen in der Dellbrücker Heide und an der Strunde

Ein Heuberg wird transportiert: Schüler*innen der WBG bei ihrem Einsatz in der Dellbrücker Heide (Foto: Gabriele Falk)

Wie schwer trockenes Gras sein kann, das erlebten Ende Juni Schüler*innen der Willy-Brandt-Gesamtschule aus Höhenhaus. Doch mit vereinten Kräften hat es die Klasse 5.1.3 geschafft, in wenigen Stunden das Mähgut einer ganzen Wiese in der Dellbrücker Heide abzutragen. Beim Abtransport von der Wiese ließ sich die Klasse so manches einfallen und stellte fest: Die Technik macht’s, und das Teamwork.

Ein paar Tage vorab war die Wiese gemäht worden, sodass Gräser und Kräuter schon etwas trocknen konnten. Nun wurde die Klasse mit Harken ausgestattet und los ging es! Für die einen eine Meditation, für die anderen eine Challenge! Die Höhe der Heuhaufen war nur zu bestaunen! Um diese zum finalen Ablageort zu transportieren, wurden große Planen eingesetzt, die sich mit jeweils etwa sechs Schülerinnen und Schülern gut ziehen ließen.

Wieso, weshalb, warum, das war bei einem Rundgang vorab schon von BUND-Referentin Gabriele Falk erklärt worden. Vor allem die Tiere interessierten die Kinder. Auf den festgetretenen Wanderwegen konnte man aktuell die frischen Nistgänge der Wildbienen entdecken, die hier ihre Eier ablegen. Durch ihre Hilfe bei der Mahd haben Schüler*innen ganz direkt auch zum Schutz der Wildbienen beigetragen! Denn nur auf Wiesen, die ein- oder zwei Mal jährlich geschnitten werden, können sich viele unterschiedliche, blühende Pflanzen entwickeln. Ohne eine Mahd setzen sich auf einer Wiese Pflanzen durch, die besonders schnell und hoch wachsen („konkurrenzstarke Pflanzen“), v.a. sind das Gräser. An ihnen findet sich allerdings sehr viel weniger bis gar kein Nektar und Pollen – und gerade diesen brauchen die Wildbienen und viele andere Insekten für sich und ihren Nachwuchs.

Eine Wiese steckt voller Leben! Das wird auch beim Mähen selbst berücksichtigt. Zum Beispiel kommt kein schweres Gerät zum Einsatz, sondern ein leichter, relativ leiser, und im Schritttempo zu bedienender so genannter Balkenmäher. Kleine Amphibien wie Grasfrösche oder Eidechsen haben so die Möglichkeit, sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen, wenn der Mäher naht. Die Wiese wird auch nicht an einem Stück gemäht, sondern in mehreren Teilen, mit einer zeitlichen Pause zwischen den einzelnen Abschnitten. Man nennte das Mosaik- bzw. Staffelmahd. In die noch ungemähten Flächen können sich Tiere dann erst einmal zurückziehen und finden hier Nahrung und Schutz. Kleinteilige Abschnitte werden sogar per Hand mit einer Sense gemäht. So kann man ganz gezielt einzelne Pflanzen stehen lassen. Die Botaniker*innen des BUND haben in diesem Jahr auch schon so manche Blume entdeckt, die als besonders selten gilt und auch im Schutzgebiet der Dellbrücker Heide lange nicht mehr aufgetaucht war (mehr dazu hier).

Auch auf der Strundewiese, gelegen direkt im Thielenbruch, kommt der Balkenmäher zum Einsatz. Im Rahmen eines „Social Day“ war hier zuletzt das Kollegium der sinopsis AG zu Gast. Bei über 30 Grad eine Wiese abzuräumen – eine besondere Herausforderung. Zum Glück hatte sich die Gruppe im Vorfeld gut mit Verpflegung ausgerüstet und war hochmotiviert und mit viel Spaß bei der Sache. Beide Termine haben wieder einmal gezeigt, dass auch einzelne Pflegeeinsätze nicht nur einen großen Beitrag zum Naturschutz leisten, sondern auch eine tolle Möglichkeit bieten, als Team zusammenzuwachsen. Wir bedanken uns jedenfalls sehr herzlich für eure Mithilfe und hoffen, es war nicht euer letzter Tag im Heu!

 

Noch mehr Infos zur Wiesenmahd sind HIER zu finden.

Zu den regelmäßigen Pflege-Einsätzen in der Dellbrücker Heide, bei denen jede*r mitmachen kann, geht es HIER.

 

Text: Carina Seeger

 

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