BUND-Kreisgruppe Köln
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Rechtsrheinisch durch Wald und Wiese

22. Mai 2024 | Umweltbildung, Tiere und Pflanzen

Eine BUND-Exkursion auf den Spuren der Wildkräuter

Geführte Kräuterwanderung am 4.5.2024 (Foto: Silvia Pérez)

Eine spannende und umfassende botanische Exkursion führte Anfang Mai von Refrath über den Mielenforst nach Merheim. Unter Führung von Katja Kleinert wanderten etwa 20 Pflanzeninteressierte durch die vielfältige Landschaft zwischen Bachufern, Ackerfluren, Wald und Wiesen.

Sehr anschaulich wurde die Prägung des Gebiets und damit der Vegetation durch geologische Prozesse als auch durch den Menschen. Während der sandige Boden der Mittelrheinterrasse v. a. Eichen und Kiefern einen guten Standort bietet, verändert sich der Bewuchs rund um die zahlreichen Bäche, die das Gebiet durchziehen. Diese unterschiedlichen Habitate in unmittelbarer Nachbarschaft bieten beste Bedingungen für eine hohe Biodiversität und machten für die Teilnehmenden die Tour besonders abwechslungsreich. 

So konnten sowohl die „Klassiker“ unter den einheimischen Bäumen (Rot- und Hainbuche, Ahorn, Eiche) betrachtet werden als auch die Auwälder entlang des Frankenforstbachs. Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Laubwald, v.a. den Buchenwald aus? Und welche Folgen hat die Ausbreitung des Eschenpilzes? Die Schönheit des Waldes, aber auch sein geschwächter Zustand konnten an diversen Standorten eindrücklich erlebt werden.

Im anschließenden Abschnitt der Wanderung lenkte Katja Kleinert den Fokus auf die zahleichen charakteristischen Kräuter. Wiesenglockenblume, Lungenkraut und Giersch sind nur einige, die die Teilnehmenden auf einer Fettwiese sowie am Waldsaum und am Bachrand kennenlernten. Exemplarisch wurde auch die Unterscheidung zweier Doldenblütler eingeübt: Wiesenkerbel und Taumel-Kälberkropf unterscheiden sich optisch nur marginal; alle an essbaren Wildkräutern Interessierten tun jedoch gut daran, die beiden auseinanderzuhalten.  

Vorbei an den Mielenforster Feldern stand zuletzt das Gebiet um die Merheimer Fliehburg auf der Expeditionsroute. Obwohl die Höherlegung des Flehbachs wesentlich zur Trockenlegung des ehemaligen Sumpf- und Malaria-Gebietes beigetragen hat, steht die Fläche nach starkem Niederschlag weiterhin unter Wasser. Nach Überquerung des von Kopfweiden gesäumten Bachlaufs sahen sich die Teilnehmenden einer beeindruckenden, aber gleichermaßen unpassierbaren Brennessellebene gegenüber. Die ehemals zum Schutz bei Hochwasser dienenden Fliehburg war im Hintergrund deutlich zu erkennen und machte nicht zum ersten Mal an diesem Tag die prägenden Einflüsse des Menschen auf die (Kultur-) Landschaft deutlich.

 


 

Auf Wanderungen und Exkursionen zu unterschiedlichsten Themen ist es dem BUND Köln ein Anliegen, die Charakteristika der Kölner Landschaftsräume, ihrer Flora und Fauna zu vermitteln. Alle kommenden Veranstaltungen finden Sie unter Termine.

 

Text: Carina Seeger

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