Naturschützer für die Zukunft

Ein Insektenschützer am Werk (Foto: Andrea Eßfeld)

Die Pflegearbeiten am Nikolausplatz erfolgten diesmal unter strenger Aufsicht eines zukünftigen Naturschützers im Kita-Alter.

Als wir das anfallende Schnittgut für den Transport zur Sammelstelle in eine große Profi-Gartentasche füllten, wurde unsere Arbeit durch heftigen Protest gestoppt. Ein kleiner Naturschützer kam zu uns und machte uns darauf aufmerksam, dass das so nicht gehe. „Da sind ja Larven im Sack, die können da nicht drinbleiben.“ Er klärte uns erst einmal auf, dass alle gerettet werden müssen. Mit einer Schippe ausgerüstet, holte er alle Marienkäferlarven und Ohrwürmer aus der Transporttasche heraus und entließ sie in die Freiheit.

Ebenfalls wurde jede Blüte der Ackerwinde (Convolvulus arvensis), die aus einigen Sträuchern entfernt werden mussten, mit „Oh NEIN, die Bienen brauchen doch die Blumen“ kommentiert. Auf die Frage, woher er schon so viel weiß, erklärte er, dass er all sein Wissen aus der Fernsehserie „Löwenzahn“ hat.

Dank der umsichtigen Pflegeeinsätze des BUND-Teams können sich immer mehr heimische Wildstauden ansiedeln, die solche Naturerfahrungen für Kinder erst ermöglichen.

Da gibt es schon einiges zu entdecken: Siebenpunkt-Marienkäfer-Larven, Ohrwürmer, Weinbergschnecken bei der Paarung, viele Wildbienen an den Weg-Disteln (Carduus acanthiodes). Hummeln an der Schwarznessel (Ballota nigra), so komische Wesen wie die Dickfühlerweichwanze (Heterotoma planicornis) am Mutterkraut (Tanaceum parthenium) und natürlich die vielen Spatzen und andere Vögel, die sich in den angrenzenden Sträuchern tummeln.

Damit Stadtkinder solche Erfahrungen sammeln können, bedarf es noch vieler solcher Spielplätze, die der Natur etwas Raum geben und natürlich eine darauf angepasste Pflege.

Alle, die hierbei helfen möchten, sind herzlich willkommen! Melden Sie sich gerne im Büro unter 0221/724710 oder per Mail: buero@bund-koeln.de

Text: Andrea Eßfeld