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Frühling in der Sürther Aue

24. Mai 2024 | Sürther Aue - Godorfer Hafen, Tiere und Pflanzen

Das BUND-Reservat Sürther Aue ist längst in wöchentlich wechselnden Farben erblüht. Dabei konnten bereits drei gefährdete Pflanzenarten wie die Bienen-Ragwurz neu entdeckt werden. Auch die mittlerweile auf sechs Tiere reduzierte Eselherde erfreut sich an der vielfältigen Nahrungsgrundlage.

Acker-Vergissmeinnicht und Zypressen-Wolfsmilch lassen die Sürther Aue in neuen Farben erstrahlen (Foto: Holger Sticht)

Der im Juli 2023 in der Sürther Aue geborene Hengst Namour musste im vergangenen April die Herde leider verlassen, da er langsam geschlechtsreif wurde und Inzucht mit Mutter und Schwestern drohte. Er genießt inzwischen sein Leben in einer „Junggesellenherde“ bei unseren Partnern im Mainzer Sand.

Mit Sand-Mohn, Ackerröte und Bienen-Ragwurz konnten bereits bis Mai drei neue, in NRW gefährdete Pflanzenarten entdeckt werden. Damit stieg die Zahl der Rote-Liste-Arten im Naturschutzgebiet auf 26, von welchen allein im BUND-Reservat 25 vorkommen. Vor den Freistellungsmaßnahmen und der nachfolgenden Beweidung durch die Stadt Köln und den BUND im Jahre 2023 waren für das gesamte Naturschutzgebiet lediglich 9 gefährdete Pflanzenarten bekannt.

Besonders farbenfroh ist der bisher 20 Exemplare umfassende Bestand der Orchideenart. Wie die meisten einheimischen Pflanzenarten auch hatte die Bienen-Ragwurz im Laufe der Co-Evolution mit Huftieren eine „Verbissgegenstrategie“ entwickelt, die sie vor dem Appetit der Esel schützt. Im Gegenteil profitiert sie auf vielfältige Weise vom Einfluss der Vierbeiner, würde ohne diese von Gehölzen wieder verdrängt werden.

Auch die Vogelwelt hat wieder Zuwachs erhalten. Eine Nachtigall hat ein Revier an der Eselweide besetzt, und die Zahl der singenden Sumpfrohrsänger hat sich bislang versechsfacht! Für eine Zwischenbilanz ist es noch zu früh, aber wir dürfen auf mögliche weitere Neuentdeckungen der kommenden Monate gespannt sein.  

 

Text: Holger Sticht

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